Rencontres verbindet

Eine Vernetzungsplattform für Lehrpersonen aus der Deutschweiz und der Romandie

Tagung «Rencontres» vom 5./6. November 2021 an der PH Zürich. Foto Tamara Menzi

Sprachaustausche fördern die Motivation und vermitteln dem Sprachenlernen einen Sinn. Damit es aber so weit kommt, müssen sich zuerst die richtigen Menschen unterschiedlicher Schulen begegnen.

Die Tagung «Rencontres» will Lehrpersonen aus der Deutschschweiz und der Romandie einander näherbringen. Ein geografisch kleines Land wie die Schweiz mit seiner hohen Sprachenvielfalt ist prädestiniert für den kulturellen und sprachlichen Austausch zwischen den unterschiedlichen Regionen. Die grösste Sprachregion nach der Deutschschweiz ist die Romandie. In insgesamt sieben Kantonen – Genf, Jura, Neuenburg, Freiburg, Bern, Waadt und Wallis – ist Französisch die Amtssprache.

Luzia Vogel, Französischlehrperson und Austauschverantwortliche

Im Internet die richtigen Kontakte zu finden und diese dann zu kontaktieren, braucht Glück – und Mut.

    Rund zwei Millionen Menschen leben und arbeiten in diesem Landesteil. Obwohl Biel etwas mehr als eine Zugstunde und Neuenburg gut 90 Minuten von Zürich entfernt sind, scheint die Romandie für die Bewohnerinnen und Bewohner der Deutschschweiz oft viel weiter weg. 

    Sprachaustausch: Röstigraben als unsichtbare Hürde

    Damit Projektideen realisiert werden können, ist das Timing entscheidend. Luzia Vogel, Französischlehrerin und Austauschverantwortliche an der Sekundarschule Hausen am Albis sagt dazu: «Es wäre falsch zu meinen, Austausche zu organisieren sei einfach. Denn bei Austauschaktivitäten haben wir mit Menschen zu tun, nicht mit Computern. Dabei kommt es auf die Empathie, persönliche Vorstellungen, aber auch auf die Erwartungen und die persönliche Motivation an. Ein bisschen Funken und Magie gehören auch immer dazu.»

    Die Lehrpersonen sind dafür verantwortlich, Klassenaktivitäten zu organisieren. Sie sind die zentralen Treiber dafür, dass ein Austausch mit Schulen oder Klassen aus anderen Sprachregionen überhaupt entstehen kann.

    Aufwändige Sprachaustausche

    Damit Projektideen realisiert werden können, ist das Timing entscheidend. Luzia Vogel, Französischlehrerin und Austauschverantwortliche an der Sekundarschule Hausen am Albis sagt dazu: «Es wäre falsch zu meinen, Austausche zu organisieren sei einfach.

    Denn bei Austauschaktivitäten haben wir mit Menschen zu tun, nicht mit Computern. Dabei kommt es auf die Empathie, persönliche Vorstellungen, aber auch auf die Erwartungen und die persönliche Motivation an. Ein bisschen Funken und Magie gehören auch immer dazu.» Die Lehrpersonen sind dafür verantwortlich, Klassenaktivitäten zu organisieren. Sie sind die zentralen Treiber dafür, dass ein Austausch mit Schulen oder Klassen aus anderen Sprachregionen überhaupt entstehen kann.

    Umso wichtiger ist es, ihre Lust und Motivation für den Sprachaustausch zu stärken. Was sie brauchen, ist ein sicheres Umfeld, das ein zwangloses Begegnen und Kennenlernen ermöglicht. Am Anfang steht immer der Small Talk, ein Austausch von Ideen, Erfahrungen oder Visionen. Momente, die zeigen, ob man das Heu auf der gleichen Bühne hat, sich ergänzt und sich gegenseitig gar zu neuen Projekten anspornt. Es verhält sich ähnlich, wie wenn sich zwei Menschen kennenlernen. Auch Schulen müssen zuerst Bekanntschaft miteinander machen. Auf dieser Basis baut eine künftige Zusammenarbeit auf. 

    Türöffner «Rencontres»

    Früher fehlte ein geschützter Ort der Begegnung für Lehrpersonen aus dem Kanton Zürich und der Romandie. Deshalb hat die Fachstelle Austausch und Mobilität die Tagung «Rencontres» ins Leben gerufen. Sie fand erstmals im November 2021 an der Pädagogischen Hochschule in Zürich statt. An der Veranstaltung trat die Austauschverantwortliche Luzia Vogel aus Zürich gemeinsam mit ihrer Kollegin Barbara Lugrin aus Freiburg auf. Sie berichteten über ihre jahrelange Erfahrung beim Organisieren von Sprachaustauschen, von gelungenen Begegnungen und den unterschiedlichen Formen des Austauschs. Neben den Lehrpersonen aus dem Kanton Zürich und der Romandie nahmen auch Schulleitende und Austauschverantwortliche aus den beiden Sprachregionen am Anlass teil. 

    Aktuelle Austauschprojekte und Materialien

    Die Tagung ermöglichte eine erste Begegnung, die weiterführende Kontakte und einen anhaltenden Austausch fördern soll. Im Rahmen eines Marktplatzes wurden an Ständen aktuelle Austauschprojekte und dafür geeignete Materialien vorgestellt. Workshops gaben Impulse, wie Austauschprojekte mit digitalen Medien umgesetzt werden können. Zudem stellte die Fachstelle Austausch und Mobilität ihr Pilotprojekt «culture mobile» vor, das im Schuljahr 2021/22 startete. Dieses Projekt ermöglicht Zürcher Primar- und Sekundarschulen, Gastlehrpersonen aus der Romandie für eintägige Schulbesuche in der Deutschschweiz willkommen zu heissen. Movetia, die nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem, präsentierte ihr Programm «Schulen im Austausch». Dieses soll Lehrpersonen und Schulleitungsmitgliedern unterschiedlicher Schulen vernetzen, mit dem Ziel das On-the-Job-Training zu fördern. 

    Nächste Tagung

    Die nächste Tagung findet vom 8. bis 9. November 2024 an der PH Zürich statt.
    Sämtliche Informationen finden Sie unter untenstehendem Link Programm «Rencontres».

    Links

    Verfasserin dieses Textes

    Nicole Bandion, Leiterin der Fachstelle Austausch und Mobilität, besitzt eine langjährige Erfahrung in der Organisation bis zur Umsetzung u.a. von Sprachaustauschprojekten und Netzwerkanlässen im Sek II und Uni-Bereich. Ursprünglich aus der Romandie, lebte sie lange im Tessin und ist nun in Zürich sesshaft. Nicole Bandion ist Verlegerin eines Buches, welches die interkulturelle Vielfalt der Schweizer Redewendungen feiert.

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