Berufspraktika während der Grundbildung für Fachpersonen Gesundheit
Bereits während der Grundbildung im Ausland Berufserfahrung sammeln? Dies ermöglicht das Universitätsspital (USZ) einer Gruppe von Lernenden zur Fachpersonen Gesundheit – in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Austausch und Mobilität.
Berufspraktika im Ausland sind ein Garant für spannende Begegnungen, steile Lernkurven und volle Erfahrungsköcher. Das gilt erst recht für Hamburg. Zumal die dynamische Stadt neben der Elbphilharmonie und dem grössten deutschen Seehafen auch das renommierte Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) beherbergt. Hier stiess das USZ mit der Initiative für ein Mobilitätsvorhaben auf offene Türen. Mit Unterstützung der Fachstelle rückten das USZ und das UKE näher zu einander und tauschen nun motivierte und leistungsstarke Lernende für Berufspraktika von drei bis vier Wochen aus. Mit einer Kooperationsvereinbarung verbrieften die beiden Spitäler ihre Partnerschaft im Bereich der Ausbildung.
Die Spitäler definierten den fachlichen Inhalt der Praktika und rekrutierten geeignete Teilnehmende. Diese können zwischen verschiedenen Abteilungen des Gastspitals wählen und werden während des Austauschs eng von den Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern, aber auch von den Lernenden bzw. Azubis des Gastspitals betreut. Die Berufsbildenden der entsendenden Institution bleiben mit ihren Lernenden während des Austausches in Kontakt und sorgen mit Reflexionsaufträgen für eine vertiefte Auseinandersetzung mit den neuen Erfahrungen. Die Fachstelle unterstützte das Projekt im Vorfeld konzeptionell und ebnete mit einem Antrag den Weg für die finanzielle Unterstützung durch Movetia, die nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität. Dank der gesprochenen Gelder waren die Kosten für Reise und Unterkunft der Lernenden kein Thema. Die Fachstelle koordinierte auch den Antrag des USZ um finanzielle Unterstützung durch die Talentförderung plus. Für die Zürcher Lernenden führte die Fachstelle zudem einen Workshop zu interkulturellen Kompetenzen durch. So nah Hamburg geografisch und sprachlich scheinen mag, für interkulturelle Unterschiede sollte man auch hier gewappnet sein.
Die Lernenden wachsen dank der Mobilität nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Der Schritt ins Ausland fördert die Selbständigkeit und das Selbstvertrauen. Schliesslich geht es darum, sich in neuen Gefilden und in einer anderen Betriebskultur erfolgreich zurechtzufinden. Davon profitieren auch die Spitäler selbst. Nicht nur die fachliche Expertise nimmt zu, die Gesundheitseinrichtungen erweisen sich auch als offene und attraktive Ausbildungsbetriebe. So können die Fachkräfte von Morgen im Beruf und in der Branche gehalten werden.
«Ich konnte nicht nur in einen neuen medizinischen Bereich hineinsehen, sondern durfte andere Ansätze der Pflege und neue Arbeitsabläufe kennenlernen, was ich für meine Entwicklung als sehr wertvoll erachte. Ich habe durch diesen Austausch vor allem in persönlicher Hinsicht profitiert: Ich bin offener dafür geworden, auf fremde Menschen zuzugehen und weiss, dass ich mich mit etwas Routine überall zurechtfinden kann.»
Linda Bosson, Zürcher Teilnehmerin am Vorreiterprojekt Berufsbildung Gesundheit in Hamburg